FAŞİZME GEÇİT YOK – Zusammen gegen den türkisch-nationalistischen Aufmarsch in Kiel!

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Am Sonntag, 18.12.2016 wollen türkische NationalistInnen in Kiel „für [ihre] Märtyrer marschieren“. Gemeint sind damit die bei den Bombenanschlägen von Istanbul am vergangenen Wochenende getöteten PolizistInnen. In sozialen Netzwerken wird zu einer Demo aufgerufen, die um 14 Uhr vom Vinetaplatz in Gaarden starten und über die Gablenzbrücke durch die Innenstadt führen soll.

Die Demonstration steht damit im deutlichen Zusammenhang mit Erdogans jüngster nationaler Mobilmachung gegen Linke, Kurd_innen und jede pontentielle Opposition gegen den Ausbau seiner AKP-Herrschaft zur offenen Diktatur, die er diese Woche mit martialischen Worten verkündete. Dabei nimmt er den von ihm eskalierten Krieg gegen die kurdische Befreiungsbewegung wiederholt zum Anlass, Rückendeckung für seinen fortschreitenden Machtausbau zu generieren und massiv gegen Widersacher seines religiös-nationalistischen Gesellschaftsentwurfs vorzugehen – derzeit vor allem gegen Abgeordnete und Unterstützer_innen der kurdisch-türkischen Linkspartei HDP. Die Bundesregierung sieht den dramatischen Entwicklungen in der Türkei in schlechter deutscher Tradition tatenlos zu, belässt es wenn überhaupt bei zahmen „Sorgebekundungen“ und ist ansonsten bemüht, die historisch gewachsenen ökonomischen Interessen Deutschlands in der Türkei zu wahren, den dreckigen Deal zur Abschottung Europas gegen flüchtende Menschen nicht zu gefährden und hierzulande gegen kurdische und türkische Linke repressiv vorzugehen.

Angesichts dieser Gesamtsituation ist ein Aufmarsch von AnhängerInnen des autoritären Umbaus in der Türkei auch in unserer direkter Nachbarschaft nicht hinnehmbar. Antifaschistische Gruppen und kurdische Organisationen rufen deshalb dazu auf, den türkisch-nationalistischen Aufmarsch der Handlanger des AKP-Regimes unter keinen Umständen zu dulden. Wir treffen uns pünktlich um 11:45 Uhr auf dem Alfons-Jonas-Platz, um anschließend gemeinsam den Vinetaplatz zu besetzen und den Erdogan-Fans die Räume zu nehmen.

Keine AKP-Diktatur! Kein Staatsterror! Keine Kollaboration! Hoch die internationale antifaschistische Solidarität! Zusammen gegen den türkisch-nationalistischen Aufmarsch!

Sonntag, 18.12.2017 / 11.45 Uhr Alfons-Jonas-Platz / Kiel – Gaarden

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Kundgebung und Protestzelt gegen HDP-Festnahmen am Kieler Hauptbahnhof

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Heute beteiligten sich bis zu 90 Menschen an der Kundgebung „Stürzt die AKP-Diktatur! Solidarität mit den verhafteten HDP-Abgeordneten und den politisch Verfolgten in der Türkei und Kurdistan! Weg mit dem Verbot der PKK! Keine Deals mit Erdogan!“, zu der das Kurdistan Solidaritäts-Komitee Kiel kurzfristig zur Unterstützung des Protestzelts des HDP Bündnis Kiel am Hauptbahnhof aufgerufen hatte.

Das Zelt wurde dort am Montag als öffentlicher Informations- und Kommunikationsort geschaffen, um auf die andauernde Repression des türkischen AKP-Regimes gegen jede Form der Opposition und insbesondere die Linkspartei HDP aufmerksam zu machen und Widerstand zu organisieren.

Am morgigen Freitag ist zum Abschluss der HDP-Abgeordnete Faysal Sarıyıldız zu Gast im Protestzelt, der dort um 15 Uhr zu Pressegesprächen bereitsteht. Abends wird er zudem bei der Veranstaltung Wohin steuert die Türkei? aus erster Hand über die Zuspitzungen der letzten Monate in der Türkei berichten.

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Kundgebung „Stürzt die AKP-Diktatur!“

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Donnerstag, 17.11.2016: Kundgebung

STÜRZT DIE AKP-DIKTATUR!
Solidarität mit den verhafteten HDP-Abgeordneten und den politisch Verfolgten in der Türkei und Kurdistan!
Weg mit dem Verbot der PKK! Keine Deals mit Erdogan!

16.30 Uhr / Protestzelt des HDP Bündnis Kiel am HBF / Kiel

Kurdistan Solidaritäts-Komittee Kiel

 

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Wohin steuert die Türkei? Veranstaltung mit dem HDP-Abgeordneten Faysal Sarıyıldız an der Kieler Uni

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Freitag, 18.11.2016
19.00 Uhr CAU, Hörsaal Chemie II (Otto-Hahn-Platz 5)

Faysal Sarıyıldız, geboren 1975 in Cizre, Provinz Şırnak, ist Abgeordneter der HDP im türkischen Parlament. Nach der Verhaftung ihrer Führungsriege (unter anderem der beiden Vorsitzenden Selahattin Demirtaş und Figen Yüksedağ) hat die Partei ihre parlamentarische Arbeit zunächst eingestellt.

Der türkische Präsident Erdogan ist dabei, das Land in eine autoritäre Diktatur zu verwandeln und in Chaos und Bürgerkrieg zu führen. Faysal Sarıyıldız wird über die aktuelle Lage insbesondere der Opposition in der Türkei berichten. Der Abgeordnete hat auch die Belagerung und teilweise Zerstörung seiner Heimatstadt Cizre durch das türkische Militär vor Ort miterleben müssen.

Die 100.000-Einwohner-Stadt Cizre liegt im Südosten der Türkei in der Provinz Şırnak nahe der Grenze zu Syrien. Anfang 2016 wurde die Stadt zweieinhalb Monate lang vom türkischen Militär belagert, ganze Stadtviertel wurden zerstört, mehr als 200 Menschen verloren ihr Leben. 177 Menschen, die in Kellern Schutz gesucht hatten, wurden während einer Militäroperation im Stadtteil Cudi im Februar getötet. Weite Teile der Stadt Cizre sehen nach den Angriffen des Militärs so aus, als handele es sich um einen Ort im syrischen Kriegsgebiet.

Protest in Kiel:
Seit Montag, den 14. November 2016 hat das HDP-Bündnis Kiel direkt am Kieler Hauptbahnhof ein Protestzelt aufgebaut, in dem rund um die Uhr ein sichtbares Zeichen des Protestes und der Unterstützung für die verfolgten Demokratinnen und Demokraten in der Türkei gesetzt wird. Hier sind alle Menschen willkommen, die ihre Solidarität mit der Opposition in der Türkei ausdrücken und sich über die aktuellen Entwicklungen informieren möchten. Das HDP-Bündnis Kiel ist ein Zusammenschluss mehrerer kurdischer und alevitischer Gruppen aus Kiel und weiterer Unterstützer, das sich aufgrund der jüngsten Verhaftungswelle in der Türkei gegründet hat. Unter anderem beteiligen sich Nav-Dem Kiel (Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen), Alevitische Gemeinde Kiel, Kurdische Kulturschule Kiel, Kurdistan Solidaritätskomitee Kiel, Kurdische Hochschulgruppe Kiel, MLKP, SKB Kurdische Frauenbewegung Kiel, Jiyana Jin Kurdischer Frauenverein

Pressegespräch mit Faysal Sarıyıldız am Protestzelt am Hauptbahnhof:
Freitag, 18.11.2016 um 15.00 Uhr
Faysal Sarıyıldız berichtet über die aktuelle Lage der HDP und der Opposition in der Türkei sowie über seine Erfahrungen in der belagerten Stadt Cizre.
Er steht für Fragen und Interviews zur Verfügung.

Hintergrund: Die HDP
Die HDP (Demokratische Partei der Völker) ist eine linkes Parteienbündnis in der Türkei, das sich vor allem für Minderheitenrechte, Demokratisierung, Emanzipation und eine friedliche Konfliktlösung einsetzt. Im türkischen Parlament stellt die HDP die drittstärkste Fraktion. In vielen überwiegend kurdisch bewohnten Landesteilen ist sie stärkste politische Kraft. Die HDP hat eine umfassende Frauenquote eingeführt: zahlreiche Ämter sind von einem Mann und einer Frau besetzt, zum Beispiel der Parteivorsitz. In der Parlamentsfraktion der HDP sind auch der einzige armenisch-stämmige Abgeordnete sowie der einzige christliche Abgeordnete der Türkei vertreten. Die Partei ist massiver Repression seitens der türkischen Regierung ausgesetzt. So wurden zahlreiche Bürgermeister aus der HDP in kurdischen Städten abgesetzt, festgenommen und durch Zwangsverwalter ersetzt. Am 4. November 2016 wurde eine Reihe führender Politikerinnen und Politiker der HDP verhaftet, darunter die beiden Vorsitzenden Selahattin Demirtaş und Figen Yüksedağ. Die verbliebenen Parlamentarier der Partei beschlossen, ihre Mitwirkung an der Parlamentsarbeit vorerst einzustellen.  Am 15. November blieben alle HDPler der Fraktionssitzung aus Protest fern, weil die Regierung die Teilnahme von Gästen, unter anderem Vertretern von NGOs, verboten hatte.
60 Abgeordnete aller Fraktionen aus dem deutschen Bundestag haben derweil ihre Absicht erklärt, den verfolgten und zum Teil in Haft sitzenden HDP-Politikern mit Patenschaften im Rahmen des Programms „Parlamentarier schützen Parlamentarier“ zu unterstützen. Thomas Oppermann, Anton Hofreiter und Sarah Wagenknecht (die Fraktionsvorsitzenden von SPD, Grünen und Linken) übernehmen eine Patenschaft für Selahattin Demirtaş, die SPD-Politikerin Michelle Müntefering unterstützt Figen Yüksedağ.

Neben der HDP richtet sich die Unterdrückung der türkischen Regierung gegen unzählige Zeitungen, TV-Sender, Vereine, Verbände und zivilgesellschaftliche Organisationen, die geschlossen wurden und deren Vertreter zum Teil festgenommen wurden.

HDP-Bündnis Kiel

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Spontane VV in Kiel zur aktuellen Situation in der Türkei

Denn nur gemeinsam sind wir stark! Lasst uns aktiv werden – überall!!!

EINLADUNG ZUR SPONTANEN VOLLVERSAMMLUNG IN KIEL AM 11. NOVEMBER 2016

Die zunehmend eskalierenden politischen Ereignisse in der Türkei erfordern dringend unseren gebündelten Widerstand auch bzw. gerade hier in Deutschland – einem der größten Unterstützer des mörderischen AKP-Regimes des türkischen Diktators Erdogan! Die Zeit des bloßen „Protestierens“ ist vorbei; wir müssen jetzt aktiv werden!

Das lower class magazine schrieb Anfang der Woche:

(…) „Und der Ort, an dem wir unseren Beitrag leisten können, ist hier, in Deutschland. Diese Regierung, von der erst kürzlich bekannt wurde, dass sie in den vergangenen Monaten ihren Kleinwaffenmunitionsexport in die Türkei vervielfachte, und die hierzulande kurdische und linke Aktivist*innen verfolgt und drangsaliert, muss sehen, dass es Grenzen gibt. Was wir jetzt brauchen, ist eine funktionierende Koordination zwischen der deutschen und kurdischen Linken. Wir brauchen kreative Ideen, wie möglichst effektiv breite Teile der Öffentlichkeit für eine aktive Teilnahme am Widerstand gegen die deutsche Türkeipolitik gewonnen werden können. Und wir müssen zeigen: Wir lassen uns nicht einschüchtern von ihrer Repression, wir tragen die Fahne der kurdischen Befreiungsbewegung auch in Europa. Das PKK-Verbot muss fallen.“ (www.lowerclassmag.com)

Dem können wir uns nur anschließen und deshalb laden wir Euch (und all Eure Freund*innen, Nachbar*innen, Kolleg*innen…) ein, zu einer spontanen Vollversammlung am

Freitag, 11.11.2016 um 18 Uhr im Demokratischen Gesellschaftszentrum der KurdInnen Kiel (Hermann-Weigmann-Straße 20, Kiel)

ein! Wir wollen uns mit Euch zusammentun, Pläne schmieden und gemeinsame Aktionen auf die Beine stellen, um so auch hier in Kiel einen vielfältigen und nachhaltigen Druck zu entwickeln, damit das fundamentalistisch-nationalistische Mördersystem in der Türkei mitsamt seiner weltweiten HelfershelferInnen ins Wanken und schließlich zu Fall kommt!

Wann, wenn nicht jetzt – wer, wenn nicht wir???

Also kommt alle, verbreitet die Einladung, bringt weitere Freund*innen mit und beteiligt Euch an den kommenden Aktionen!!!

Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen Kiel e.V. | Kurdistan-Solidaritätskomitee Kiel

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500 Menschen bei weiterer Demo gegen türkischen Staatsterror in Kiel

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Auch am Samstag, 5. November 2016 demonstrierten in Kiel parallel zu zahlreichen ähnlichen Aktionen in der Bundesrepublik und weltweit über 500 Menschen gegen den jüngsten Repressionsschlags der türkischen Erdogan-Regierung gegen HDP-Parlamentarier_innen und das Abdriften des fundamentalistisch-nationalistischen AKP-Regimes in eine offene Diktatur in der Türkei. Die lebhafte Demo begann am frühen Nachmittag auf dem Gaardener Vinetaplatz und zog anschließend über den Hauptbahnhof zum Asmus-Bremer-Platz in der Kieler Innenstadt. Bereits am Freitag hatte es in Kiel spontane Proteste gegen die Festnahme der Führungsspitze der türkisch-kurdischen Linkspartei gegeben.

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250 in Kiel auf der Straße gegen HDP-Verhaftungen in der Türkei – Morgen weitere Proteste!

### 250 Menschen spontan in Kiel auf der Straße gegen Verhaftungen von HDP-Parlamentarier_innen und Staatsterror in der Türkei ### Weitere Demo am morgigen Samstag um 14 Uhr, Vinetaplatz Gaarden ###

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Als spontane Reaktion auf die Verhaftung von elf Abgeordneten der linken und pro-kurdischen Partei HDP im türkischen Parlament in der vergangenen Nacht, darunter auch ihre beiden Vorsitzenden Selahattin Demirtas und Figen Yüksedag, demonstrierten heute Nachmittag parallel zu ähnlichen Aktionen in anderen Städten auch in Kiel etwa 250 Menschen gegen die andauernde Repressionswelle gegen Oppositionelle, Journalist_innen und Kurd_innen in der Türkei, den fortschreitenden Ausbau des Erdogan-Regimes zu einer nationalistischen Diktatur sowie das Schweigen und die Kollaboration der Bundesregierung mit dem türkischen Staatsterror.

Um sich Gehör in der hiesigen Medienlandschaft zu verschaffen, versammelten sich die Demonstrant_innen zunächst vor dem Landesfunkhaus des NDR und zogen anschließend lautstark durch die Innenstadt zum Asmus-Bremer-Platz, wo vor dem KN-Gebäude eine weitere Kundgebung stattfand. Bereits in der Nacht hatten sich unmittelbar nach Bekanntwerden des jüngsten Repressionsschlags gegen die HDP-Parlamentarier_innen 50 Menschen vor dem NDR versammelt.

Auch für Morgen kündigen kurdische Organisationen Proteste in Kiel an und rufen um 14 Uhr zu einer weiteren Demonstration auf dem Gaardener Vinetaplatz auf. Außerdem findet zeitgleich eine Großdemonstration zum Welt-Kobanê-Tag in Hamburg statt.

Nieder mit der AKP-Diktatur – hoch die internationale Solidarität!

>> KN-Bericht

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Demonstration in Hamburg „Bijî Kobanê! Die Alternative lebt!“

Demo im Rahmen der Aktionswoche zum internationalen Welt-Kobanê-Tag, 14 Uhr Gänsemarkt Hamburg

Gemeinsame Zuganreise aus Kiel: Treffen 12 Uhr HBF an den Fahrkartenautomaten, Abfahrt 12.21 Uhr

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Als im Herbst 2014 Daesh, der sogenannte „Islamische Staat“, den in Rojava (Nordsyrien) liegenden kurdischen Kanton Kobanê angriff und die Stadt einzunehmen drohte, kamen weltweit hunderttausende Menschen zusammen. Sie bekundeten auf Demonstrationen ihre Solidarität mit den Kämpfer*innen der YPJ und YPG, die die Stadt entschieden und erfolgreich verteidigten. Nach verlustreichen Kämpfen wurde der IS in die Flucht geschlagen, Schritt für Schritt wurde der Kanton befreit und sogar eine Verbindung mit dem weiter östlich liegenden Kanton Cezîre erkämpft. Mit der Befreiung Kobanês manifestierten sich der Widerstand und der Aufbau basisdemkratischer Gesellschaftsstrukturen in Rojava!

Seit dem Jahr 2012 findet in Rojava eine Revolution statt, in der die unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen ihr Leben fernab von staatlicher Logik, selbstverwaltet und eigenständig organisieren. In diesem Prozess stellen vor allem die Frauen und die Jugend eine treibende Kraft dar. Durch den Kampf gegen Unterdrückung jeder Art stellt Rojava eine Alternative zu den antidemokratischen Kräften der Region und eine Perspektive gegen Kapitalismus und Patriarchat weltweit dar. Die Umsetzung von Ökonomie, Bildung, Gesundheitsversorgung, Rechtsprechung, Verteidigung, Ordnung und Verwaltung liegt in den Händen der dort lebenden Menschen. Jeder Lebensbereich wird auf Basis demokratisch gewählter Räte und Kommissionen von unten nach oben organisiert.

Das historische linke Ziel einer Gesellschaft frei von Herrschaft und Ausbeutung, welches in der Pariser Commune 1871 aufflammte und seinen Widerhall in zahlreichen Aufständen wie der russischen Revolution 1917, der sozialen Revolution im spanischen Bürgerkrieg 1936-1939, der kubanischen Revolution 1959 und dem Aufstand der Zapatistas 1994 in Mexiko fand, wird in Rojava fortgeführt. Rojava führt uns vor Augen, dass eine antikapitalistische, ökologische und geschlechterbefreite Gesellschaft möglich ist.

Genau diese Perspektive ist es, die Rojava so gefährlich macht für das herrschende System und seine Akteure, seien es die kapitalistischen Konzerne und Banken, Nationalstaaten und Staatenbünde, Kirchen oder andere Konzentrationen der Macht. Dies wird gerade zum jetzigen Moment nur allzu deutlich. Auf unterschiedlichsten Ebenen wird die kurdische Freiheitsbewegung und damit auch das Modell einer basisdemokratischen und anti-staatlichen Gesellschaftsform angegriffen und kriminalisiert, sei es mit Waffen, Zensur, Verhaftungen oder Assimilation in Rojava, Bakûr (Nordkurdistan, Türkei) und Rojhilat (Ostkurdistan, Iran) oder durch das PKK-Verbot und die §§ 129a und b in der BRD.

Wir wollen auf die Straße gehen, für die Hoffnung, die uns der Kampf in Rojava gibt, die Perspektive, die uns die kurdische Bewegung aufzeigt, gegen die Heuchelei der nationalen Regierungen, wenn sie von Menschenrechten sprechen und gleichzeitig Freiheitskämpfer*innen als „Terroristen“ verurteilen, für die Solidarität mit den kämpfenden Menschen hier wie dort, für eine internationalististische Perspektive von Befreiung!

Viva la revolución! Es lebe die Revolution! Bijî şoreşa!

hamburg4kurdistan.blackblogs.org

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Welt-Kobanê-Woche 2016 in Hamburg

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Am 1. November begehen solidarische Menschen weltweit den Welt-Kobanê-Tag. Auch in Hamburg findet dieser seit zwei Jahren mit Aktionen und Veranstaltungen statt, so auch dieses Jahr. Ein Bündnis aus Kurd*innen und Internationalist*innen ruft daher zu folgenden Aktionen auf und lädt zu Veranstaltungen ein:
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DIENSTAG | 1.11. | 18:00 Uhr | Türkisches Generalkonsulat

Gegen die türkische Kriegspolitik in Rojava und Nord-Kurdistan (Bakur)
Kundgebung vor dem türkischen Generalkonsulat

Tesdorpfstraße 18 (nähe Dammtor)
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MITTWOCH | 2.11. | 19:00 Uhr | Kulturwerkstatt Harburg

Der kurdische Kampf um Selbstbestimmung
Informations- und Diskussionsveranstaltung mit Yavuz Fersoglu (Bundesvorstandsmitglied von NAV-DEM)

Kulturwerkstatt Harburg
Kanalplatz 6, 21079 Hamburg
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FREITAG | 4.11. | 18:30 Uhr | Universität Hamburg

Perspektiven der kurdischen Bewegung
Mit Salih Müslim, Co-Vorsitzender der PYD
und Faysal Sariyildiz, Abgeordneter der HDP und Zeitzeuge der Massaker des türkischen Regimes in Cizre

Universität Hamburg, Hörsaal A/ESA 1,Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg und NAV-DEM
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SAMSTAG | 5.11. | 14:00 UHR | Demonstration ab Gänsemarkt

Biji Rojava! Die Alternative lebt!

Beginn: Gänsemarkt

Gemeinsame Zuganreise aus Kiel: Treffen 12 Uhr HBF an den Fahrkartenautomaten, Abfahrt 12.21 Uhr
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SAMSTAG | 5.11. | ab 19:30 Uhr | Soli-Konzert in der Roten Flora

Solidaritätskonzert mit Kobanê
Mit:
KOMA RENGÊ NÛ
SERHADO
SPEZIAL-K
CELOVIZ

Einlass 19:30 Uhr Beginn 20:30Uhr
Eintritt: 5,-

Wo: Rote Flora
Achidi-John-Platz 1
(Ex-Schulterblatt 71)
20357 Hamburg
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Y/J XK (Verband der Studierenden aus Kurdistan), ISKU e.V. (Informationsstelle Kurdistan), Frauenrat Rojbin e.V. , NAV-DEM e. V. (Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland), Die Linke. Landesverband Hamburg, AStA der Universität Hamburg, DKTM e.V. (Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Hamburg), HDK-A (Kongress der demokratischen Völker) Hamburg, Die Linke. Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, Alevitische Gemeinde Hamburg

hamburg4kurdistan.blackblogs.org

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Spendenaufruf für Anwalts- und Verfahrenskosten für Yüksel C. und andere!

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Wir benötigen Eure Unterstützung und Solidarität!

Unsere Freundin und Genossin Yüksel aus Kiel ist im August 2016 zusammen mit weiteren zehn Genoss*innen unter abstrusen Vorwürfen während ihres Urlaubs in der Türkei festgenommen und dort sechs Tage lang inhaftiert worden. Dank des sofort einsetzenden internationalen politischen Drucks durch Freund*innen und Angehörige sowie die unermüdliche Arbeit der türkischen Rechtsanwält*innen, welche rund um die Uhr vor dem Polizeigefängnis in Balıkesir aktiv waren, war es möglich die Haftentlassung der Genoss*innen zu erzwingen.

Den drei in Deutschland, Belgien und England lebenden Urlauber*innen ist es nach der Freilassung gelungen, sofort die Türkei zu verlassen und wieder nach Hause zurückzukehren. Doch das Verfahren gegen sie und alle anderen, die verhaftet wurden, geht weiter. Und dafür benötigen sie unsere Unterstützung und Solidarität!

Am 26. August 2016 hatte die türkische Polizei wiederholt eine Verhaftungswelle gegen die SGDF (Sosyalist Gençlik Dernekleri Federasyonu – Föderation der sozialistischen Jugendverbände) durchgeführt und dabei 6 Mitglieder, allesamt Überlebende des IS-Bombenanschlags von Suruç am 20.Juli 2015, sowie weitere Personen aus Europa, die sich zum Urlaub in der Türkei aufhielten, festgenommen. Seit dem gezielten Anschlag von Suruç, bei dem 33 vorwiegend Jugendliche ermordet und über einhundert Weitere verletzt wurden, hat sich das politische Klima in der Türkei zunehmend verschärft. Revolutionäre Kräfte, systemkritische Stimmen, Akademiker*innen, Journalist*innen, Anwält*innen, Frauen, Kurd*innen, Alevit*innen (…) werden willkürlich verhaftet und gefoltert. Die türkische Regierung tut alles dafür, auch jegliche Unterstützung oppositioneller und revolutionäre Kräfte in der Türkei zu unterbinden.

Das „Vergehen“ von Yüksel und ihren Mitreisenden bestand nun darin, den Freund*innen der SGDF, die physisch und psychisch unter den Folgen der Anschlages leiden und sich in großer Geldnot befinden, Geschenke und Kleidungsstücke überbracht zu haben. Der türkische Staat und die regimetreuen Medien konstruierten daraus in einer medialen Hetzkampagne einen internationalen „Terror-Ring“ und drangen am Abend des 26.08. gewaltsam in die Ferienwohnung ein. Die insgesamt 11 Festgenommenen, darunter auch Yüksel, wurden zur Polizeistation in Balıkesir gebracht und  fast eine Woche lang ohne Kontakt zu Rechtsanwält*innen und Angehörigen eingesperrt.

Mit der Verhängung des Ausnahmezustands nach dem Putschversuch vom 15. Juli 2016 hat sich das Erdoğan-Regime ein weiteres, umfassendes Instrument geschaffen, um systemkritische Stimmen mundtot zumachen. Razzien, willkürliche Verhaftungen und Folter sind Alltag geworden. Festnahmen nur auf Verdacht wurden auf bis zu 30 Tage ausgeweitet. Jegliche Grundrechte wurden außer Kraft gesetzt, Meinungs-, Informations- und Pressefreiheit sind abgeschafft. Der sofort verhängte Ausnahmezustand wurde inzwischen um weitere drei Monate verlängert, das Parlament faktisch außer Kraft gesetzt. Erdoğan regiert das Land nun per Dekret.

Auch gegen die Aktivist*innen der SGDF hat die Repression zugenommen. Nach dem Massaker von Suruç wurden die sozialistischen Jugendlichen und ihre Familien bedroht, und insbesondere jene, die das Massaker schwer verletzt überlebt hatten, eingeschüchtert, verhaftet, gefoltert und ins Gefängnis gesteckt.

Im Frühjahr 2016 hatten die Rote Hilfe und die Föderation der ArbeitsimmigrantInnen in Deutschland (AGIF) aus Solidariät mit den Genoss*innen der SGDF eine bundesweite Infotour unter dem Motto „Gerechtigkeit für Suruç – Gerechtigkeit für Alle!“ durchgeführt und zu Spenden aufgerufen. Unsere Genossin Yüksel hat sich in Kiel aktiv an dieser Kampagne beteiligt und sich öffentlich für die Solidarität mit den Überlebenden und Hinterbliebenen von Suruç eingesetzt.

Dass auch die Freund*innen, die sich außerhalb der Türkei kritisch gegen die türkische Regierung äußern und sich öffentlich an die Seite der Unterdrückten des türkischen Regimes stellen nun selbst den Staatsterror erleiden und mit Gefangenschaft bedroht werden, ist also kein Zufall und veranschaulicht einmal mehr, dass der türkische Geheimdienst in ganz Europa operiert und dissidente Kurd*innen und Türk*innen auch hier unter seiner Beobachtung stehen.

Ein weiteres Mittel der Einschüchterung von politischen Aktivist*innen ist es, sie auch finanziell z. B. durch Prozess- und Anwaltskosten in Höhe von mehreren tausend Euro pro Person zu ruinieren. Weder die Genossin Yüksel noch alle anderen verhafteten Genoss*innen können alleine für diese Kosten aufkommen!

Sie brauchen unsere und eure Unterstützung!  

Wir rufen Euch zu Spenden auf, um der Repression des türkischen Staatsterrors entgegentreten zu können. Yüksel und andere können durch unsere Solidarität und finanzielle Unterstützung die hohen Anwalts- und Verfahrenskosten so besser tragen und ihren Kampf fortsetzen.

Bitte überweist eure Spenden unter dem Stichwort „Repression Türkei“ auf folgendes Konto:

Rote Hilfe Kiel
IBAN: DE67 2001 0020 0088 2142 07
BIC: PBNKDEFF
Stichwort: „Repression Türkei“

Hoch die internationale Solidarität!

Kieler Solidaritätsbündnis „Freiheit für Yüksel“

Kontakt: freiheit-fuer-yueksel-kiel [at] riseup.net
Internet: freiheitfueryueksel.noblogs.org

Spendenkampagne für die Opfer des IS-Anschlags in Suruç: sgdfsoli.blogsport.de

Rote Hilfe Ortsgruppe Kiel
AGIF – Föderation der ArbeitsimmigrantInnen in Deutschland
Kurdistan Solidaritäts-Komitee Kiel

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