Informations- und Diskussionsveranstaltung mit Anja Flach (Ethnologin) und Ismail Küpeli (Politikwissenschaftler und Historiker)
Im Rahmen der Speakerstour zur im Februar 2019 erschienenen Publikation «Kampf um Rojava, Kampf um die Türkei» sprechen Autor*innen und Gäste über Zusammenhänge, die in der öffentlichen Debatte eher unterbelichtet bleiben. Es werden die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in der Türkei analysiert, mit besonderem Fokus auf die Frauenbewegung. Ausgehend von der zentralen Bedeutung der «Kurdenfrage» soll die Perspektive auf die andere Seite der nationalstaatlichen Grenze der Türkei gerichtet werden: Nach Rojava in Nordsyrien. Hier wird zum einen danach gefragt, ob Rojava eine Alternative zum Nationalstaat darstellt. Zum anderen werden die Folgen des Afrin-Krieges sowohl für Rojava als auch für die Türkei selbst betrachtet.
Dabei sollen ebenfalls die geschichtlichen Kontinuitäten der «Kurdenfrage» debattiert werden. Der türkische Staat negiert seit seiner Gründung 1923 die Existenz der kurdischen Bevölkerung in der Türkei und im Nahen Osten. Und selbst heute zielt die türkische Innen- und Außenpolitik darauf ab, die Kurd*innen weder in der Türkei noch in der Region über politische Macht verfügen zu lassen. Der Krieg in den kurdischen Gebieten der Türkei und die Angriffe der Türkei auf die syrisch-kurdische Autonomieregion Rojava sind Facetten der türkischen Politik, die zum Ziel hat, die Kurd*innen in der gesamten Region zurückzudrängen.
Veranstaltende: Kurdistan Solidaritätskomitee Kiel, Kurdische Hochschulgruppe, Demokratisches Gesellschaftszentrum der Kurden & KurdInnen Kiel, Kurdische Frauengruppe Jiyana Jin, Rosa-Luxemburg Stiftung Schleswig-Holstein