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Die kapitalistische Moderne herausfordern III ― Konferenz in Hamburg
Demokratische Moderne entfalten ― Widerstand, Rebellion, Aufbau des Neuen
14.―16. April 2017, Universität Hamburg
Der Kapitalismus steckt in einer strukturellen Krise und verliert weltweit an Legitimität – trotz behaupteter Alternativlosigkeit. Gleichzeitig bieten sich rechte und reaktionäre Bewegungen als Alternative an.Doch es gibt andere Wege als die scheinbar einzigen Alternativen. In Rojava/Nordsyrien gelang es, sich nicht auf eine Seite zu schlagen, sondern einen eigenen, »dritten Weg« zu etablieren. Der Aufbau eines nicht-patriarchalen Systems und einer demokratischen Wirtschaftsordnung erscheint zum Greifen nahe und hat die Chance, sich permanent zu etablieren.
Solche »dritte Wege« sind weltweit überrall möglich. Auf unserer dritten Konferenz wollen wir sie präsentieren, ausleuchten und diskutieren.
Die dritte Konferenz »Die kapitalistische Moderne herausfordern« mit dem Untertitel »Demokratische Moderne entfalten – Widerstand, Rebellion, Aufbau des Neuen« findet über Ostern (14.–16. April) 2017 in Hamburg statt. Die letzten beiden Konferenzen brachten nicht nur führende Intellektuelle zusammen, sondern gaben auch jungen AktivistInnen, Studierenden und AkademikerInnen die Gelegenheit, ihre Ideen zu präsentieren. In dieser dritten Konferenz wollen wir wieder Brücken zwischen all diesen und Bewegungen in Kurdistan und weltweit schlagen.
In diesem Sinne bitten wir euch auch diesmal mit einem Call for Papers um Beiträge zu vier emen. Die Ein – senderInnen der besten Beiträge werden eingeladen, ihren Beitrag auf der Konferenz zu präsentieren.
Die Titel der sechs Themenblöcke sind:
- Die Mentalität der kapitalistischen Zivilisation aufbrechen
- Jenseits des Staates: Alternativen denken und aufbauen
- Auswege aus dem Kapitalismus: Das »Undenkbare« denken
- Arbeitsgruppen und Workshops (Ankündigung folgt)
- Wege, das Neue aufzubauen und zu verteidigen
- Democratic Modernity:Perspectives Ahead
Demokratische Moderne: Perspektiven voraus
Dieses Jahr gibt es vier Themen im »Call for Papers«. Fristen und Details kannst Du auf der Website der Konferenz einsehen.
Technische Informationen
Zeit: 14.–16. April 2017. Beginn der Anmeldung um 8:00 Uhr.
Ort: Audimax der Universität Hamburg
Übersetzung: Simultanübersetzung in Deutsch, Englisch, Kurdisch und Türkisch; möglicherweise auf Italienisch, Spanisch und/oder Französisch
Essen und Trinken: Vegetarisches Essen, Tee, Kaffee und Wasser sind erhältlich
Livestream: Die gesamte Konferenz wird live in mehreren Sprachen gestreamt
Kulturprogramm: Samstagabend findet ein Kulturprogramm statt
Unterbringung: Kostenlose Schlafplätze in Wohnungen werden auf Wunsch gestellt
Kinderbetreuung: Für Kinderbetreuung während der Konferenz wird gesorgt.
Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlos, wir hoffen aber auf Spenden von 10€ oder mehr, um die Kosten decken zu können. Anmeldungen werden ab sofort entgegengenommen. Bitte melde Dich unter registration[at]networkaq.net an und lass uns wissen, ob Du eine Unterbringung benötigst.
Veröffentlicht unter Demokratischer Konföderalismus, General
Verschlagwortet mit Hamburg
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Filmveranstaltung „Die Stimme der Tribünen“ in Kiel
Wir freuen uns, den Film „Die Stimme der Tribünen“ im Rahmen des wöchentlichen „nara-café“ im Li(e)berAnders zeigen zu können. Der Film dokumentiert die politischen Interventionen der Fußballmannschaft Amedspor aus Diyarbakir (Türkei) unter dem Motto »Kinder sollen nicht sterben, sie sollen zum Spiel kommen!« und die darauf folgenden Repressionen. Der Regisseur Onur Öncü wird anwesend sein und wir freuen uns anschließend auf ein Gespräch mit ihm.
Montag, 13. März 2017:
nara-café im Li(e)ber Anders Gaarden (Iltisstr. 34, Kiel)
Café-Opening: 17Uhr
Filmstart: 18Uhr
Eintritt frei / freiwillige Spende
Die Fußballmannschaft Amedspor aus Diyarbakir trat während eines Pokalspiels mit einem Transparent, auf der die Aufschrift: »Kinder sollen nicht sterben, sie sollen zum Spiel kommen!« stand, auf. Auch die Fans der Mannschaft trugen das gleiche Spruchband. Damit wollten sie auf die sinnlose Gewalt gegen die Zivilbevölkerung und insbesondere auf die getöteten Kinder aufmerksam machen. Danach begann eine politische und mediale Lynchkampagne gegen die Mannschaft. Nur weil die Spieler und die Fans von Amedspor ein Ende des Sterbens forderten, wurde der Verein mit Geld- und Platzstrafen belegt. Stürmerstar Deniz Naki bekam eine Rekordsperre von 12 Spielen, weil er den Sieg gegen Bursaspor den getöteten Kindern widmete.
Trotz dieser politisch motivierten Sanktionen stehen der Verein Amedspor und die Spieler weiterhin hinter ihrer Forderung »Kinder sollen nicht sterben, sie sollen zum Spiel kommen!«. Sogar die Fans des FC St. Pauli nahmen die Klagen des Amedspors wahr und zeigten während eines Fußballspiels ein solidarisches Transparent.
Der Filmemacher *Onur Öncü* wollte der Forderung der Mannschaft und der Fans von Amedspor nach Frieden eine Stimme geben und hat einen Dokumentarfilm gedreht. Der Film zeigt die Solidarität der Tribünen von Amedspor, FC St. Pauli und Fenerbahce und stellt die Situation des Vereins sowie seiner Fans dar.
Mehr zum Film hier.
Internationale Solidarität statt Patriarchat und Nationalismus – Heraus zum Frauen*kampftag in Kiel
Women*s March Kiel – Internationaler Frauen*kampftag 2017
Mittwoch, 8. März 2017
16 Uhr / Bahnhofsvorplatz / Kiel
Ein breites Bündnis engagierter Feminist*innen, linker Gruppen und Initiativen, Institutionen, Einrichtungen und Vereinen ruft zum Women*s March Kiel auf.
Lasst uns zusammen auf die Straße gehen! Für eine solidarische Welt, in der alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft, ihrer Identität, ihrem Glauben und ihrer sexuellen Orientierung uneingeschränkt gleichberechtigt zusam-menleben! Für eine Welt ohne Sexismus, sexualisierte Gewalt und Rassismus!
Mit unserem Women*s March Kiel reihen wir uns in die internationalen Proteste gegen patriarchale Gewalt und Nationalismus ein. Wir kämpfen für einen intersektionalen Feminismus. Wir haben uns, trotz aller Kritik über den Titel, für den Titel Women*s March entschieden, um zu zeigen, dass unsere Demonstration nicht alleine steht, sondern international Teil einer Bewegung ist. Die Gewalt eines Donald Trumps, die Gewalt eines Wladimir Putins, die Gewalt eines Recep Erdoğan, die Gewalt einer Marine Le Pen, die Gewalt eines Geert Wilders oder die Gewalt einer Frauke Petry und die Gewalt eines Björn Höckes, die alle Patriarchat, Sexismus, Homophobie, Transphobie, Rassismus und Nationalismus befördern, sind niemals getrennt voneinander zu betrachten. Ihre Gewalt ist international zu sehen und in ihrer Gesamtheit bedrohen diese Menschen und ihre Gewalt unser Leben und unser Zusammenleben.
Der Women*s March Kiel ist inspiriert vom Women’s March in Washington D.C. Dort haben viele Größen des US amerikanischen Feminismus gesprochen. So z.B. Angela Davis. Angela Davis appellierte beim Women’s March in Washington D.C. ebenfalls für einen intersektionalen Feminismus. Women*s March soll also auch in Kiel nicht nur „Frauen“ meinen. Women*s March Kiel meint Schwarze, POC und weiße Frauen/Lesben/Trans/Inter*.
Der Women*s March Kiel ist FLTI* organisiert. Uns ist es wichtig, dass unsere cis-männlichen Freunde und Genossen uns unterstützen, wir bitten jedoch um Zurückhaltung. Der erste Block wird FLTI* sein und auch der Lautischutz. Außerdem werden nur FLTI* Reden halten beim Women*s March in Kiel.
Der Women*s March Kiel soll von gegenseitigem Respekt und gegenseitiger Anerkennung geprägt sein. Bitte achtet aufeinender und passt aufeinander auf.
Lasst uns gemeinsam kämpfen für internationale Solidarität statt Patriarchat und Nationalismus!
Zum Women*s March Kiel rufen auf: Frauenhaus Kiel, Petze-Institut für Gewaltprävention, Autonome Antifa Koordination Kiel, Kurdistan Solidaritäts-Komitee Kiel, AStA der CAU, Kreisverband Die Linke, SKB (Bund sozialistischer Frauen), Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein , Juso Hochschulgruppe, Jusos SH, Subvertere Kiel, Antifa Neumünster, queer Referat der FH Kiel, laDIYfest Kiel, Gleichstellungsbüro der Stadt Kiel, Linksjugend Solid, Popshop Kiel, Gleichstellungsbüro der FH Kiel, nara – netzwerk antirassistische aktion kiel, ZBBS e.V., FLTI*Party Kiel, Grüne Jugend, SiSTERS – Frauen für Afrika, Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein e.V.
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NO TRUMP – NO AFD – NO FASCIST PATRIARCHY.
Heraus zum internationalen Frauen*kampftag in Kiel!
Seit der erstmaligen Ausrufung eines internationalen Kampftags durch die sozialistische Frauenbewegung im Jahre 1910 gehen weltweit jährlich Millionen Frauen* und ihre Verbündeten gegen patriarchale Ausbeutung, Unterdrückung und Gewalt auf die Straße. In diesem Jahr wird es in Anbetracht des vielerorts vor unseren Augen stattfindenden Gegenangriffs patriarchaler Kräfte auf die Errungenschaften kämpfender Frauen* in Form der global erstarkenden rechten, nationalistischen, fundamentalistischen und autoritären Bewegungen und Regime umso wichtiger sein, dieser Welt am 8. März den überall existierenden anti-patriarchalen Widerstand zu demonstrieren. Bezugnehmend auf die breite Massenbewegung, die sich unter feministischen Vorzeichen gegen den Wahlsieg des durch ausgewiesene Neo-Faschisten politisch angeleiteten „Sexisten, Rassisten und durch Ausbeutung und Spekulation reich gewordenen Vergewaltiger[s] Donald Trump“ (Lower Class Magazine) zunächst in den USA gebildet hat, wird deshalb an diesem Tag auch in Kiel ein Women*s March stattfinden. Auch wir rufen alle Frauen* und an ihrer Seite kämpfenden solidarischen Menschen, die sich dem patriarchalen Rechtsruck entgegen stellen wollen, dazu auf, sich an dieser Demonstration unter dem Motto „Internationale Solidarität statt Patriarchat und Nationalismus“ durch die Kieler Innenstadt zu beteiligen.
Veröffentlicht unter Demokratischer Konföderalismus, General, Kiel, Kobanê
Verschlagwortet mit 8. März, Antifa, Kiel, Rojava, Women*s March
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„Selber machen 2017“ – Internationale Konferenz zu Basisorganisierung, Gegenmacht und Autonomie in Berlin
SELBER MACHEN – Konzepte von Basisorganisierung, Gegenmacht und Autonomie
INTERNATIONALE KONFERENZ
Freitag, 28. April – Sonntag, 30. April 2017
Berlin – Bethanien (Südflügel), Mariannenplatz Kreuzberg
Wir machen einen Kongress. Vom 28. bis zum 30. April wollen wir im traditionsreichen Berliner Bethanien zusammenkommen, um uns darüber zu unterhalten, wie eine Selbstorganisierung von „unten“ in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen aussehen kann: Im Stadtteil, im Arbeitsleben, in der Kultur.
Gemeinsam wollen wir uns Fragen stellen, auf die die außerparlamentarische Linke Antworten finden muss, will sie ein wirklicher gesellschaftlicher Faktor werden: Wie stellen wir uns Verdrängung und Gentrifizierung entgegen? Wie schaffen wir es, in den Alltagskämpfen unserer Nachbarschaften verankert zu sein? Welche Formen kann die Selbstorganisierung von Frauen annehmen? Wie können im Betrieb und im Arbeitsalltag Prekarisierter Kämpfe gelingen? Wie wehren sich Erwerbslose gegen die Zurichtungen durch das Jobcenter? Wie sieht eine Fabrik unter Arbeiter*innenkontrolle aus? Und welche Formen von Rätedemokratie wollen wir realisieren?
Dabei soll der Kongress einen Rahmen bieten, in dem Aktivist*innen aus unterschiedlichen Bereichen zusammenkommen und ihre Erfahrungen austauschen, sich über die Perspektiven und Aktionsformen der jeweils anderen informieren können.
Als Internationalist*innen wollen wir zudem einen Rahmen stellen, in dem auch die Erfahrungen von Bewegungen anderer Länder – u.a. der Türkei, Griechenland, Kurdistans und Lateinamerikas – diskutiert werden sollen.
Wir hoffen mit dem Kongress einen Ort schaffen zu können, an dem Impulse für die langwierigen Aufbauprozesse zustande kommen, denen wir alle uns in den kommenden Jahren widmen werden müssen – wenn wir gegen Staat, Kapital und reaktionäre Krisenlösungsstrategien wirkliche Alternativen von links zur Debatte stellen wollen.
Weitere Infos, Diskussionsbeiträge & Programm: www.selbermachen2017.org
Veröffentlicht unter Demokratischer Konföderalismus, General
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Polizei verhindert Demo für die Freiheit Abdullah Öcalans in Kiel
Am heutigen Samstag versammelten sich wie in einigen anderen deutschen Städten auch in Kiel etwa 150 Menschen auf dem Bahnhofsvorplatz, um sich an einer angemeldeten Demonstration im Rahmen der weltweiten Kampagne „Freiheit für Öcalan“ in Solidarität mit dem seit knapp 18 Jahren in türkischer Isolationhaft gefangenen Vorsitzenden der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu beteiligen. Die Polizei verhinderte mit einem massiven Aufgebot und einer Reihe skandalöser Schikanen gegenüber den Veranstalter*innen, dass die Demo sich wie geplant durch die Innenstadt bewegen konnte.
Bereits als sich um 12 Uhr die ersten Demonstrat*innen am Bahnhofsvorplatz einfanden, hatte die Polizei mit zahlreichen Einsatzfahrzeugen einen Korridor auf dem Platz der Matrosen errichtet, den sie offenbar als Ort der Auftaktkundgebung vorgesehen hatte. Dutzende Einsatzkräfte in Kampfmontur, zwei Wasserwerfer, ein Räumpanzer sowie ein schon im Vorfeld eigenmächtig ausgesprochenes Verbot von Öcalan-Fahnen durch die Polizei ließen nicht auf einen störungsfreien Nachmittag schließen. Während die Zahl an polizeilich tolerierten Konterfeis des eigentlichen Demoanlasses in zähen Verhandlungen noch auf ganze Zwei (!) angehoben werden konnte, sorgten weitere schikanöse Auflagen wie das absurde Verbot, einen Generator im Lautsprecherwagen mitführen zu dürfen, zunehmend für berechtigten Missmut unter den Demonstrant*innen. Am Ende sechs willkürliche Festnahmen von Personen, denen die Polizei die Beteiligung an Auseinandersetzungen bei vergangenen Aktionen unterstellte, reihte sich an die Auflage, die eine Durchführung der Demo endgültig verunmöglichte: Da die Polizei den ursprünglichen Zweck des Korridors, historisch erstmalig in Kiel bei einer linken Demo Vorkontrollen durchzuführen, verfehlte, weil sich die große Mehrheit der Demonstrat*innen jenseits der Polizeiabsperrungen versammelt hatte, wurde dem Anmelder mitgeteilt, dass die Demo nur nach der Kontrolle aller (!) Teilnehmer*innen beginnen dürfe. Sie begründete dies mit ihrer angeblichen Annahme, dass Demonstrant*innen Schusswaffen mit sich führen könnten.
Richtigerweise verweigerten sich die Demoteilnehmer*innen der skandalösen Auflage und ließen sich nicht durchsuchen. Da die Veranstalter*innen sich jedoch nicht in der Lage sahen, den Demozug gegen die polizeiliche Übermacht durchzusetzen, lösten diese die Veranstaltung nach einer Kundgebung und wiederholt gescheiterten Verhandlungsversuchen noch am Auftaktort auf. Die Gefangenen wurden derweil in den Polizeikomplex in der Blumenstraße verschleppt.
Kein*e am heutigen Tag Anwesende*r konnte sich daran erinnern, dass jemals zuvor eine linke Demonstration in Kiel durch repressive Maßnahmen der Polizei de facto verunmöglicht wurde. Ob der schon aus der polizeilichen Öffentlichkeitsarbeit im Vorfeld unterschwellig heraus zu lesende Einsatz zur Aushebelung der Versammlungsfreiheit eher als besorgniserregende Einsatzübung gewertet werden muss oder ob der Vorwand, es habe Erkenntnisse über geplante Angriffe türkischer NationalistInnen gegeben, zu einer völlig unrealistischen Einschätzung der politischen Kräfteverhältnisse in Kiel geführt haben, ob der Einsatz einer möglichen Neubewertung der Gefahrenlage bei kurdischen Demonstrationen in Deutschland folgt oder ob gar außenpolitische Interessen Deutschlands eine Rolle bei der Verhinderung der Demo spielten, muss nachträglich tiefer analysiert werden. Dafür zu sorgen, dass die polizeiliche Einsatzleitung mit ihrem nach den Ereignissen um den türkisch-nationbalistischen Aufmarsch in Gaarden im Dezember nun schon wiederholten drastischen repressiven Vorgenhen gegen die kurdische Bewegung und ihre Freund*innen in Kiel nicht durchkommt, ist jetzt die Aufgabe aller Linken in der Landeshauptstadt.
Veröffentlicht unter General, Kiel, PKK-Verbot
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Demonstration „Freiheit für Öcalan“
Veröffentlicht unter General, Kiel, PKK-Verbot
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Veranstaltung „Der Putsch im Putsch: Die Situation in der Türkei & Nordkurdistan“
Mit Kerem Schamberger (München)
Wir freuen uns sehr, dass der Aktivist und Blogger Kerem Scharmberger zu uns nach Kiel kommt um uns über die aktuelle Lage in der Türkei zu informieren und mit uns zu diskutieren.
Mittwoch 18.01.2017, 19 Uhr
Christian-Albrechts-Universität Kiel
Christian-Albrechts-Platz 3 (CAP 3) Hörsaal 2
Mit dem Putschversuch von Teilen des Militärs und seiner Niederschlagung durch AKP-treue Spezialeinheiten und Polizei, begann in der Türkei und in Nordkurdistan eine neue Ära. Sämtliche Konkurrenten der Regierungspartei in den Behörden, Ministerien, Universitäten und im Militär wurden seit dem 15. Juli 2016 ausgeschaltet. Mehr als 150.000 Entlassungen und Suspendierungen, mehrere zehntausend Inhaftierungen und eine komplette Umstrukturierung des Militärs sprechen für sich. Die faschistische Partei der Grauen Wölfe, MHP, und rechts-nationalistische Teile der Republikanischen Volkspartei CHP stehen in einer „Koalition der Nationalen Einheit“ in zentralen Fragen hinter der AKP und Staatspräsident Erdogan. Das verbindende Element dabei ist Nationalismus und Kurdenhass. Dieser äußerte sich zuletzt vor allem in der Inhaftierung tausender HDP- und DBP-PolitikerInnen, darunter 12 gewählte Parlamentsabgeordnete und der Zerstörung dutzender HDP Parteibüros. Zudem gibt es so gut wie keine kurdischen und pro-demokratischen Medien mehr. Derzeit arbeitet die „Koalition der Nationalen Einheit“ an einer tiefgreifenden Verfassungsänderung, die das Land nun auch formal in eine Präsidialdiktatur verwandeln würde. De facto ist dies bereits geschehen.
Die einzigen, die noch Widerstand leisten sind auf parlamentarischer Ebene die Demokratische Partei der Völker, HDP, die kurdische Freiheitsbewegung in Nordkurdistan, sowie die schwach verankerte linke und gewerkschaftliche Bewegung in der Türkei. Wird dies ausreichen, um der faschistoiden AKP-Diktatur Einhalt zu gebieten?
Dies diskutieren wir mit Kerem Schamberger, Sprecher der DKP München und Mitglied der marxistischen linken.
Veranstalter*innen: marxistische linke – ökologisch, emanzipatorisch, feministisch, integrativ e.V., Linksjugend Solid Kiel, dielinke.SDS Kiel und Kurdistan Solidaritäts-Komitee Kiel
Starker Protest gegen türkisch-nationalistischen Aufmarsch in Kiel-Gaarden
Am gestrigen Sonntag, 18.12.2016 stellten sich in Kiel mehrere hundert Antifaschist_innen kurdischer, türkischer und deutscher Herkunft einem Aufmarsch von mindestens 300 türkisch-nationalistischen und faschistischen Anhänger_innen des diktatorischen Erdogan-Regimes entgegen.
Bereits am Mittag versammelten sich die Gegendemonstrant_innen am und um den Gaardener Vinetaplatz, der von der mit einem Großaufgebot und schwerem Gerät wie Wasserwerfern im Stadtteil präsenten Polizei komplett abgeriegelt wurde und auf dem sich später die AKP-Fans sammeln sollten. Dabei kam es zu zahlreichen Personalienfeststellungen, Platzverweisen und Durchsuchungen von potentiellen Antifaschist_innen.
Als die NationalistInnen mit ihren unzähligen Türkeifahnen ab 13.30 Uhr schließlich auf dem Vinetaplatz im Bereich Elisabethstraße eintrafen, waren die meisten angrenzenden Straßenzüge mit Gegendemonstrant_innen bevölkert. Dabei kam es wiederholt zu Angriffen auf eintreffende NationalistInnen und gewalttätigen Übergriffen sowie ersten Festnahmen durch die Polizei. Die etwa 150 Menschen zählende größte Gruppe von Gegendemonstrant_innen hatte sich entgegen der wiederholten Aufforderungen von Polizei und persönlich anwesenden Ordnungsamtleiter direkt am Vinetaplatz im Bereich Wikingerstraße festgesetzt. Von hieraus, aber auch von anderen Zufahrtsstraßen zum Vinetaplatz, kam es während der gesamten Sammlungsphase der NationalistInnen zu lautstarken Protesten. Immer wieder gelang es einzelnen Antifaschist_innen, diesen auch direkt auf dem Vinetaplatz zu artikulieren. Wiederholt versuchten NationalistInnen in Richtung Gegenprotest vorzudringen und mussten von der Polizei davon abgehalten werden.
Als sich der mittlerweile mindestens 300 Menschen umfassende NationalistInnen-Aufmarsch, darunter jedoch viele Kinder, auf direktem Weg über die Gablenzbrücke zum Hauptbahnhof in Bewegung gesetzt hatte, löste die Polizei den Belagerungszustand in Gaarden nach einiger Zeit auf, obwohl es auch in dieser Situation zu kurzzeitigen Konfrontationen mit kleineren Gruppen türkisch-nationalistischer Jugendlicher kam und die Polizei wahllos Pfefferspray gegen Antifaschist_innen einsetzte. Der Marsch der Nationalis_innen konnte von nun an lediglich von kleineren Protesaktionen begleitet werden, da die Polizei sich nicht zu schade war, kurzerhand den Stadtteil Gaarden auf dem Fußwege komplett vom Westufer abzuschotten. Zu diesem Zweck wurde die Hörnbrücke über mehrere Stunden durchgängig hochgeklappt und komplett unpassierbar gemacht. Große Gruppen Gegendemonstrant_innen machten sich dennoch an der Hörn auf den Weg zum Hauptbahnhof, wurden aber in dem weitläufigen Areal von omnipräsenten Polizeieinheiten festgesetzt. Endgültig offenbarte sich der skandalös hohe Preis, den Polizei und Ordnungsamt für Ihr Sicherheitskonzept bereit waren zu zahlen, als die Hörnbrücke eigens für den nationalistischen Mob wieder herabgelassen wurde, um ihnen so einen problemlosen Nachhauseweg zurück nach Gaarden zu ermöglichen. Dies obwohl die angemeldete Route bereits am Hauptbahnhof geendet war. Unter den Augen der nur locker begleiteten Polizist_innen kam es hierbei aus der Menge heraus zu kurzen aber heftigen Jagdszenen auf ein Dutzend kurdischer Gegendemonstrant_innen im Bereich Germaniahafen. Dabei wurde mindestens eine Person verletzt.
Die nationalistische Demo löste sich schließlich gegen 16.30 Uhr wieder auf dem Vinetaplatz auf, diesmal in Abwesenheit von antifaschistischen Protesten, da ein Großteil weiterhin im Bereich der Hörn eingekesselt war. Nachdem die Polizei die Antifaschist_innen endlich passieren ließ, begaben sich diese in verschiedenen Spontandemonstrationen durch die Stadt zum Polizeikomplex in der Blumenstraße, wo die im Laufe des Tages in Gewahrsam genommenen Genoss_innen solidarisch vom Knast abgeholt wurden.
Alles in Allem können die antifaschistischen Gegenaktionen trotz der extrem kurzfristigen Mobilisierung, die anlässlich türkisch-nationalistischer Aktionen in dieser Form ein Novum für Kiel waren, als positiv bewertet werden. Viele Gegendemonstrant_innen waren entschlossen, den nationalistischen Marsch nicht wiederstandslos hinzunehmen, ergriffen auf allen Ebenen Eigeninitiative und ließen vielfältige Taten folgen. Hätte es nicht dem ausdrücklichen polizeilichen Willen entsprochen, die Erdogan-Fans gewähren zu lassen und dafür einen Ausnahmezustand in Gaarden vom Zaun zu brechen, wäre der Aufmarsch im Chaos versunken. Auch in der nächsten Zeit gilt es diesbezüglich Aufmerksam zu sein, da ein weiteres Überschwappen der permanenten Eskalationsaufrufe Erdogans auch hierzulande leider befürchtet werden muss.
>> Bericht der Kieler Nachrichten (18.12.2016)
FAŞİZME GEÇİT YOK – Zusammen gegen den türkisch-nationalistischen Aufmarsch in Kiel!
Am Sonntag, 18.12.2016 wollen türkische NationalistInnen in Kiel „für [ihre] Märtyrer marschieren“. Gemeint sind damit die bei den Bombenanschlägen von Istanbul am vergangenen Wochenende getöteten PolizistInnen. In sozialen Netzwerken wird zu einer Demo aufgerufen, die um 14 Uhr vom Vinetaplatz in Gaarden starten und über die Gablenzbrücke durch die Innenstadt führen soll.
Die Demonstration steht damit im deutlichen Zusammenhang mit Erdogans jüngster nationaler Mobilmachung gegen Linke, Kurd_innen und jede pontentielle Opposition gegen den Ausbau seiner AKP-Herrschaft zur offenen Diktatur, die er diese Woche mit martialischen Worten verkündete. Dabei nimmt er den von ihm eskalierten Krieg gegen die kurdische Befreiungsbewegung wiederholt zum Anlass, Rückendeckung für seinen fortschreitenden Machtausbau zu generieren und massiv gegen Widersacher seines religiös-nationalistischen Gesellschaftsentwurfs vorzugehen – derzeit vor allem gegen Abgeordnete und Unterstützer_innen der kurdisch-türkischen Linkspartei HDP. Die Bundesregierung sieht den dramatischen Entwicklungen in der Türkei in schlechter deutscher Tradition tatenlos zu, belässt es wenn überhaupt bei zahmen „Sorgebekundungen“ und ist ansonsten bemüht, die historisch gewachsenen ökonomischen Interessen Deutschlands in der Türkei zu wahren, den dreckigen Deal zur Abschottung Europas gegen flüchtende Menschen nicht zu gefährden und hierzulande gegen kurdische und türkische Linke repressiv vorzugehen.
Angesichts dieser Gesamtsituation ist ein Aufmarsch von AnhängerInnen des autoritären Umbaus in der Türkei auch in unserer direkter Nachbarschaft nicht hinnehmbar. Antifaschistische Gruppen und kurdische Organisationen rufen deshalb dazu auf, den türkisch-nationalistischen Aufmarsch der Handlanger des AKP-Regimes unter keinen Umständen zu dulden. Wir treffen uns pünktlich um 11:45 Uhr auf dem Alfons-Jonas-Platz, um anschließend gemeinsam den Vinetaplatz zu besetzen und den Erdogan-Fans die Räume zu nehmen.
Keine AKP-Diktatur! Kein Staatsterror! Keine Kollaboration! Hoch die internationale antifaschistische Solidarität! Zusammen gegen den türkisch-nationalistischen Aufmarsch!
Sonntag, 18.12.2017 / 11.45 Uhr Alfons-Jonas-Platz / Kiel – Gaarden