300 Kieler*innen in Gedenken an Jîna Mahsa Amini und Solidarität mit dem Aufstand im Iran

Bis zu 300 Menschen, überwiegend aus den iranischen und kurdischen Communitys, versammelten sich am Mittwochabend (21.09.2022) auf dem Asmus-Bremer-Platz zu einer Kundgebung in Gedenken an Jîna Mahsa Amini und in Solidarität mit der Frauenrevolte im Iran. In mehreren  vielseitigen Redebeiträgen, darunter auch Gedichte, wurde der staatliche Mord an der 22-jährigen Kurden durch die iranische „Sittenpolizei“ thematisiert und die Beseitigung des theokratischen Regimes gefordert. In der Mitte des Platzes wurden zahlreiche Kerzen entzündet und Blumen niedergelegt. Die emotionale Atmosphäre bewegte sich zwischen Trauer und Wut, die sich kurzzeitig auch in lautstarken Wortgefechten um den angemessenen Charakter der Solidaritätsveranstaltung äußerte.

Der staatliche Femizid an Jîna Mahsa Amini ereignete sich am 16.09.2022 in Folge einer Polizeikontrolle wegen eines zu locker getragenen Hijabs. Seit Bekanntwerden des Mordes hat sich in fast allen Provinzen des iranischen Staatsgebiets ein historischer militanter Aufstand gegen das patriarchale System und seine seit 43 Jahren herrschende politische und religiöse Führung ausgebreitet, der von Frauen angeführt wird. Zahlreiche Demonstrant*innen wurde seitdem durch das brutale Vorgehen der Polizei getötet, die massenhaften Proteste dauern dennoch weiter an und verbreitern sich stetig.

Auch in dieser Woche finden in Kiel weitere Solidaritätsveranstaltungen statt. Am Mittwoch (28.09.2022) findet um 16 Uhr eine Kundgebung vor dem Landeshaus (Düsternbrooker Weg 70) statt und für Samstag (01.10.2022) ruft die kurdische Befreiungsbewegung um 15 Uhr zu einer Demonstration vom Platz der Matrosen am Hauptbahnhof auf.

Dieser Beitrag wurde unter Kiel abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.