Am 15.02.1999 wurde Abdullah Öcalan im Rahmen eines internationalen Komplotts in die Türkei verschleppt und sitzt seitdem auf der Gefängnisinsel Imrali in Haft – die meiste Zeit davon in Totalisolation. Darüber hinaus werden Öcalan Treffen mit Anwälten oder seiner Familie verwehrt. Für die kurdische Freiheitsbewegung haben die Februartage deshalb eine besondere Bedeutung. Mit langen Märschen wird versucht auf die Situation Öcalans und seine unmenschlichen Haftbedingungen aufmerksam zu machen.
Anknüpfend an diesen Anlass fand auch in Kiel zwei lange Märsche für die Freiheit von Abdullah Öcalan statt. Ungefähr 120 Teilnehmer*innen trafen sich in Kiel Mettenhof und zogen von dort aus durch die Stadt zum Hauptbahnhof. Mithilfe lautstarker Parolen wie „Freiheit für Öcalan – Frieden in Kurdistan“ oder „Es lebe Öcalan“ wurde auf das Anliegen des Marschs aufmerksam gemacht. Darüber hinaus wurde mit Parolen wie „Terrorist Erdogan“, „Erdogan ist – ein Mörder und Faschist“ und „Türkische Armee raus aus Kurdistan“ auf die andauernde Aggression durch die türkische Armee im Auftrag der türkischen Regierung hingewiesen. In der vergangenen Woche waren durch türkische Drohnenangriffe auf das Flüchtlingscamp Mexmûr, die Stadt Dêrik und das ezidische Siedlungsgebiet Şengal mehrere Menschen ermordet. Viele Personen zeigten sich interessiert für das Anliegen der Teilnehmer*innen und konnten durch Flyer auf die unzumutbare Situation Abdullah Öcalans aufmerksam gemacht werden.
Auch am Sonntag zogen etwa 80 Teilnehmer*innen eines weiteren Marsches von der Wik in die Innenstadt. Auch dieser zweieinhalbstündige Zug bei nasskaltem Wetter konnte die Aufmerksamkeit vieler Passant*innen und Anwohner*innen auf sich ziehen und endete mit einer Abschlusskundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz. Der zentrale lange Marsch begann zeitgleich in Frankfurt und wird am 12. Februar 2022 mit einer Großdemonstration in Straßburg beschlossen werden.