Demo im Rahmen der Aktionswoche zum internationalen Welt-Kobanê-Tag, 14 Uhr Gänsemarkt Hamburg
Gemeinsame Zuganreise aus Kiel: Treffen 12 Uhr HBF an den Fahrkartenautomaten, Abfahrt 12.21 Uhr
Als im Herbst 2014 Daesh, der sogenannte „Islamische Staat“, den in Rojava (Nordsyrien) liegenden kurdischen Kanton Kobanê angriff und die Stadt einzunehmen drohte, kamen weltweit hunderttausende Menschen zusammen. Sie bekundeten auf Demonstrationen ihre Solidarität mit den Kämpfer*innen der YPJ und YPG, die die Stadt entschieden und erfolgreich verteidigten. Nach verlustreichen Kämpfen wurde der IS in die Flucht geschlagen, Schritt für Schritt wurde der Kanton befreit und sogar eine Verbindung mit dem weiter östlich liegenden Kanton Cezîre erkämpft. Mit der Befreiung Kobanês manifestierten sich der Widerstand und der Aufbau basisdemkratischer Gesellschaftsstrukturen in Rojava!
Seit dem Jahr 2012 findet in Rojava eine Revolution statt, in der die unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen ihr Leben fernab von staatlicher Logik, selbstverwaltet und eigenständig organisieren. In diesem Prozess stellen vor allem die Frauen und die Jugend eine treibende Kraft dar. Durch den Kampf gegen Unterdrückung jeder Art stellt Rojava eine Alternative zu den antidemokratischen Kräften der Region und eine Perspektive gegen Kapitalismus und Patriarchat weltweit dar. Die Umsetzung von Ökonomie, Bildung, Gesundheitsversorgung, Rechtsprechung, Verteidigung, Ordnung und Verwaltung liegt in den Händen der dort lebenden Menschen. Jeder Lebensbereich wird auf Basis demokratisch gewählter Räte und Kommissionen von unten nach oben organisiert.
Das historische linke Ziel einer Gesellschaft frei von Herrschaft und Ausbeutung, welches in der Pariser Commune 1871 aufflammte und seinen Widerhall in zahlreichen Aufständen wie der russischen Revolution 1917, der sozialen Revolution im spanischen Bürgerkrieg 1936-1939, der kubanischen Revolution 1959 und dem Aufstand der Zapatistas 1994 in Mexiko fand, wird in Rojava fortgeführt. Rojava führt uns vor Augen, dass eine antikapitalistische, ökologische und geschlechterbefreite Gesellschaft möglich ist.
Genau diese Perspektive ist es, die Rojava so gefährlich macht für das herrschende System und seine Akteure, seien es die kapitalistischen Konzerne und Banken, Nationalstaaten und Staatenbünde, Kirchen oder andere Konzentrationen der Macht. Dies wird gerade zum jetzigen Moment nur allzu deutlich. Auf unterschiedlichsten Ebenen wird die kurdische Freiheitsbewegung und damit auch das Modell einer basisdemokratischen und anti-staatlichen Gesellschaftsform angegriffen und kriminalisiert, sei es mit Waffen, Zensur, Verhaftungen oder Assimilation in Rojava, Bakûr (Nordkurdistan, Türkei) und Rojhilat (Ostkurdistan, Iran) oder durch das PKK-Verbot und die §§ 129a und b in der BRD.
Wir wollen auf die Straße gehen, für die Hoffnung, die uns der Kampf in Rojava gibt, die Perspektive, die uns die kurdische Bewegung aufzeigt, gegen die Heuchelei der nationalen Regierungen, wenn sie von Menschenrechten sprechen und gleichzeitig Freiheitskämpfer*innen als „Terroristen“ verurteilen, für die Solidarität mit den kämpfenden Menschen hier wie dort, für eine internationalististische Perspektive von Befreiung!
Viva la revolución! Es lebe die Revolution! Bijî şoreşa!