Etwa 40 Menschen gedachten heute am frühen Abend im Rahmen einer Kundgebung auf dem Kieler Asmus-Bremer-Platz der Opfer des Bombenanschlags des „Islamischen Staat“ (IS) in der türkisch-kurdischen Grenzstadt zu Syrien Suruç (Pirsûs) vor fünf Jahren. Die Porträts der getöteten jugendlichen Internationalist*innen wurden auf dem Platz ausgestellt.
In Redebeiträgen wurde immer wieder die erwiesene Mittäterschaft von Behörden des türkischen Staats bei dem Anschlag hervorgehoben und Aufklärung gefordert. Während überlebende des Anschlags noch heute kriminalisiert werden, sind Beteiligte und Mitwissende des Massakers weitestgehend straffrei davon gekommen. In diesem Zusammenhang wurde auch die Beendigung der Kollaboration der Bundesregierung mit dem staatsterroristischen Erdogan-Regime in der Türkei gefordert.
Bei dem Anschlag am 20.7.2015 wurden 33 junge Angehörige der Föderation Sozialistischer Jugendvereine (SGDF) getötet und 104 Menschen verletzt. Ein dschihadistischer Selbstmordattentäter hatte sich bei einer Pressekonferenz einer SGDF-Solidaritätsdelegation, die Hilfsgüter zum Wiederaufbau der während der Kämpfe gegen den „IS“ stark zerstörten Stadt Kobanê über die Grenze nach Rojava bringen wollte, in die Luft gesprengt.
Auch diesen Mittwoch wird zudem die wöchentliche Kundgebung Kurdischer Organisationen gegen Repression in der Türkei und Krieg in Kurdistan stattfinden. Diese beginnt um 17 Uhr auf dem Asmus-Bremer-Platz.