
Am Mittwoch (10.09.2025) begann vorm Oberlandesgericht Hamburg (OLG) der Prozess gegen Nihat Asut aus Kiel und einen weiteren Freund aus der Kurdischen Befreiungsbewegung aus Lübeck. Beide sind der „mitgliedschaftlichen Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung“ angeklagt. Gemeint ist die in der BRD kriminalisierte Arbeiterpartei Kurdistans PKK. Nihat sitzt deshalb seit den Razzien gegen Kurdische Strukturen in Schleswig-Holstein vor sechs Monaten in U-Haft.






Vor Beginn der Verhandlung beteiligten sich 50 solidarische Unterstützer:innen an einer morgendlichen Kundgebung vorm Gericht. Neben Musik gab es Reden des AK Freiheit für Nihat aus Kiel, des Rechtshilfefonds Azadi, von Defend Kurdistan Bremen sowie zur Situation der aus selbigen Gründen verfolgten kurdischen Aktivisten Mehmet Çakas und Kenan Ayaz zu hören. Desweiteren wurden Grußbotschaften der Kieler MdB Tamara (LINKE), der Roten Hilfe OG Kiel und der marxistischen linken übermittelt. Pünktlich zu Prozessbeginn endete die Kundgebung mit Verweis auf die nächsten Verhandlungstage in der kommenden Woche.




Um 9 Uhr begann der Prozes. Als Nihat den Gerichtssaal betrat wurde er von den Unterstützer:innen mit lautem Applaus begrüßt, obwohl die überzogenen Einlasskontrollen dafür georgt hatten, dass erst gegen 9:30 Uhr alle solidarischen Zuschauer:innen im Gerichtssaal waren. Nach der Feststellung der Personalien der beiden Angeklagten verlas der Generalstaatsanwalt emotionslos die Anklageschrift. Dabei musste er von Zuschauer:innen deutlich auf die richtige Aussprache der Namen der Angeklagten hingewiesen werden. Im Anschluss wurden die Formalien zur Übergabe und Kenntnisnahme der Dokumente zum Selbstleseverfahren abgehandelt und den Angeklagten entsprechende Ordner ausgehändigt.





Bereits gegen 10:15 Uhr endete der öffentliche Teil des Prozessauftakts. Zum Abschied wurde den Angeklagten erneut Applaus gespendet. Es flogen Luftküsschen und herzliche Grüße durch die Scheibe des Zuschauerraums – ein bewegender und kraftgebender Moment für alle, den auch die missmutigen Justizbeamten nicht nehmen konnten.

Die Hauptverhandlung wird am 17.09. ebenfalls ab 9 Uhr fortgesetzt. Auch hier und bei allen weiteren Terminen ist Solidarität im Gerichtssaal unbedingt gefragt.