Etwa 150 Menschen gingen am Samstagnachmittag (01.02.2025) in Kiel auf die Straße, um nach dem dschihadistisch motivierten Messerangriff auf einen kurdischen Aktivisten bei einer Kundgebung zum zehnten Jahrestag der Befreiung von Kobanê vor einer Woche Solidarität mit dem Betroffenen zu demonstrieren. Bei dem Vorfall wurde ein Kundgebungsteilnehmer durch einen Messerstich in den Bauch schwer verletzt, die Täter hatten dabei Aussagen getätigt, die eine Nähe zum „IS“ suggerieren.
Die Demonstrant:innen versammelten sich zunächst auf dem Bahnhofsvorplatz zu einer Auftaktkundgebung. Hier wurde eine Erklärung des Bündnis Defend Kurdistan Kiel vorgetragen, die die umfassende Aufklärung und Anerkennung des politischen Hintergrunds des Angriffs sowie die Entkrimininalisierung und Unterstützug der kurdischen Befreiungsbewegung forderte und zudem jeglichen Versuchen seiner rassistischen Instrumentalisierung eine Absage erteilte. Ein weiterer Beitrag befasste sich mit antikurdischem Rassismus und den ihm zugrundeliegenden Verhältnissen. Desweiteren richtete der Vorsitzende der FED-DEM (Föderation der demokratischen Vereine Norddeutschland) sich mit einer Solidaritätsadresse an die Teilnehmer:innen. Der Wille, trotz der offenbar gewordenen Bedrohungslage weiterhin Solidarität mit dem revolutionären Aufbau in Kurdistan zu zeigen und widerständig zu bleiben, wurde deutlich hervorgehoben.
Anschließend zog der Demonstrationszug durch die Innenstadt. Bei einer Zwischenkundgebung wurde an die Gefallenen erinnert, die sich den Söldnern des „IS“ entgegengestellt haben. Die Demo endete am Europaplatz, wo sich der Angriff eine Woche zuvor ereignet hatte. Hier wurde abschließend zum gemeinsamen Widerstand gegen die weltweite faschistische Bedrohung aufgerufen.
„Unsere Gedanken sind bei den Betroffenen und ihren Familien. Aber auch bei allen anderen, die tagtäglich von Gewalt durch fundamentalistische und faschistische Kräfte bedroht sind. Wir wünschen den Betroffenen eine schnelle und vollständige Genesung. Gleichzeitig bekräftigen wir unsere internationale Solidarität mit allen, die sich mutig gegen Islamismus, Rassismus und Staatsterror stellen.“