Etwa 50 Teilnehmer:innen versammelten sich am Samstagnachmittag (03.08.2024) auf dem Europaplatz in der Kieler Innenstadt zu einer eineinhalbstündigen Gedenkkundgebung an den Völkermord des „Islamischen Staat“ (IS) an den Ezid:innen in Shingal vor zehn Jahren. In Redebeiträgen wurde der etwa 10.000 ermordeten Ezid:innen gedacht und an die 400.000 vertriebenen Menschen sowie 7000 entführten und vom „IS“ versklavten Frauen und Kinder erinnert. Nur mit Hilfe von PKK-Kämpfer:innen, die einen Fluchtkorridor errichteten, konnten damals tausende Ezid:innen gerettet werden.
Auch heute ist Shingal immer wieder Angriffen ausgesetzt, die vom türkischen Militär ausgehen. Die Bombardements richten sich gegen die seit 2015 bestehenden Selbstverwaltungs- und Selbstverteidigungsstrukturen der Ezid:innen, die der türkische Staat als Verbündete der kurdischen Befreiungsbewegung ansieht. Redner:innen forderten ein Ende der Angiffe durch das NATO-Mitglied sowie eine Anerkennung der demokratischen Selbsverwaltung durch die internationale Gemeinschaft.