Etwa 70 Menschen gedachten am Samstagnachmittag (06.01.2024) trotz kalt-windigen Wetters bei einer Demonstration in Kiel den in Paris ermordeten kurdischen Aktivist*innen Sakine Cansız (Sara), Leyla Şaylemez (Ronahî), Fidan Doğan (Rojbin), Evîn Goyî, Mîr Perwer und Abdurrahman Kizil. Hinter den beiden Mordanschlägen vor elf Jahren bzw. einem Jahr wird der türkische Geheimdiest MIT vermutet. Die französischen Behörden haben eine vollständige Aufklärung der Attentate und Rechenschaft für den langen Arm des Erdogan-Regimes bis heute ausgesessen.
Die Bewegungsikone und PKK-Mitbegründerin Sakine Cansız sowie ihre engen Genossinnen Fidan Doğan und Leyla Şaylemez wurden am 09.01.2013 im Pariser Kurdistan-Informationszentrum von einem ultranationalistischen V-Mann des türkischen Nachrichtendienstes MIT mit Kopfschüssen hingerichtet. Kurz vor dem zehnten Jahrestag der Morde kam es in Paris zu einem weiteren tödlichen Angriff, als am kurdischen Kulturzentrum Ahmet Kaya die Aktivist*innen Evîn Goyî, Mîr Perwer und Abdurrahman Kizil von einem Rassisten erschossen wurden. Angehörige und Kurdische Organisationen beklagen seither die mangelnde Sicherheit für politisch aktive Kurd*innen in der EU und das ungehinderte Agieren türkischer Geheimdienste gegen Oppositionelle. Dazu gehört auch die Verschleierung und Nicht-Verfolgung der offenkundigen Drahtzieherschaft der Bluttaten.