Donnerstag, 29.09.2022 | die pumpe (Seminarraum) | Hassstr. 22 | Kiel
Sofern in Deutschland öffentlich über türkische Nationalist*innen und Neofaschist*innen berichtet und diskutiert wird, werden diese in der Regel unter der Bezeichnung »Graue Wölfe« zusammengefasst.
Öffentlichkeitswirksam war etwa die im Herbst 2020 geführte Verbotsdebatte innerhalb des deutschen Bundestages, in deren Rahmen sich mit diesen Organisationen auseinandergesetzt werden sollte. Doch greift die Berichterstattung bezüglich besagter nationalistischer und neofaschistischer Strömungen oftmals zu kurz, wenn etwa das gesamte Spektrum lediglich auf die »Grauen Wölfe« begrenzt wird.
Vertreter*innen unterschiedlicher ultranationalistischer Vereinigungen und Verbände sind dabei in verschiedenen deutschen Parteien, gemeinnützigen Organisationen, Moscheevereinen, Sportclubs, bis hin zu Integrations- und/oder Migrationsbeiräten zu finden. Die vernetzten Strukturen nationalistischer und neofaschistischer türkischer Organisationen, können in Deutschland bereits auf eine lange Geschichte zurückblicken. So reichen die Wurzeln bis weit in die Zeit des deutschen Faschismus zurück und es bestehen enge Verbindungen in die etablierte deutsche Parteienlandschaft und Politik.
Gemeinsam mit Murat Çakır, dem Regionalbüroleiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Hessen, wollen wir über diese historischen Hintergründe diskutieren. Darüber hinaus wird es um aktuelle Organisationsformen, sowie die bewusste Duldung der neofaschistischen und nationalistischen Aktivitäten durch die deutsche Politik gehen.
Eine Veranstaltung der RLS SH in Kooperation mit dem Kurdistan-Solidaritätskomitee Kiel.