Etwa 60 Kieler*innen versammelten sich am späten Samstagnachmittag (20.8.22) auf dem Platz der Matrosen am Hauptbahnhof um abermals gegen die andauernden Bomben- und Drohnenangriffe des türkischen Militärs auf die Autonome Verwaltung von Nord-und Ostsyrien (Rojava) zu protestieren. Diese hatten sich in der zurückliegenden Woche nochmals intensiviert, was als Hinweis auf eine zeitnah bevorstehende Invasion türkischer Truppen in Rojava gedeutet werden kann. Für diesen Fall wird weltweit zum Widerstand in Solidarität mit Rojava aufgerufen, so auch in Kiel (Tag X: 18 Uhr HBF/Samstag danach: 14 Uhr Asmus-Bremer-Platz).
„Wir sind hier heute auf der Straße, um gegen den täglich intensiver werdenen Krieg der Türkei gegen die kurdischen Autonomiegebiete in Rojava/Nord- und Ostsyrien zu protestieren. Die Türkei bombadiert seit Tagen massiv die Stadt Kobanê und umliegende Regionen mit Flugzeug- und Drohnenangriffen sowie Artilleriebeschuss. Kobanê wurde 2015 von den kurdischen Verteidigungseinheiten YPG und YPJ an der Seite der internationalen Anti-IS-Koalition von dem sogenannten Islamischen Staat befreit. „Es ist erschreckend: Kobanês Töchter und Söhne haben unsere Stadt vom IS befreit und heute werden unsere kleinen Kinder von der Türkei angegriffen und getötet“, beschreibt eine YPJ-Kämpferin aus Kobanê die aktuelle Situation. Die Angriffe kosteten zahlreiche Menschen das Leben und verletzten unzählige schwer. Dabei wird auch gezielt die Tötung von Zivilist*innen in Kauf. Am Donnerstag hat das NATO-Mitglied Türkei ein von der UN finanziertes Mädchenausbildungszentrum in Rojava bombadiert, dabei vier Mädchen getötet und mindestens elf verletzt.“ (Kurdistan Solidaritätskomitee Kiel)