Etwa 80 Menschen versammelten sich am späten Montagnachmittag, 15 Juni 2020 spontan an den Treppen des Kieler Hauptbahnhofs um gegen die Bombardierungen der türkischen Luftwaffe im nordirakischen Kandil-Gebirge zu demonstrieren.
Während der 30-minütigen Kundgebung untersagte die Polizei das Zeigen eines Transparents mit der Aufschrift „Solidarität mit dem revolutionären Aufbau in Kurdistan – Weg mit dem Verbot der PKK!“, da ansonsten die ebenfalls mitgeführten Fahnen der Kampagne für die Freiheit Abdullah Öcalans als Symbol der kriminalisierten Arbeiterpartei Kurdistans zu werten seien.
Bei den jüngsten Luftangriffen, die gegen vermeintliche Stellungen der PKK gerichtet gewesen sein sollen, wurden auch Wohngebiete sowie das Geflüchtetenlager Machmur getroffen. Mit den Bombardements hat das türkische Militär seine Großoffensive „Operation Adlerklaue“ begonnen, in deren Rahmen auch eine bevorstehende Bodenoffensive befürchtet wird.
Einmal mehr setzt der türkische Autokrat Erdogan auf den Krieg gegen die Kurd*innen, um seine sinkenden Zustimmungswerte zu kompensieren. Internationale Solidarität und Widerstand gegen die von Deutschland und der NATO geduldete nächste Eskalation in Kurdistan wird daher auch in den kommenden Wochen gefragt sein.