Am Donnerstag protestierten während der Ratsversammlung dutzende Menschen vor und im Kieler Rathaus gegen die andauernden türkischen Angriffe auf Afrin. Zu Beginn der Ratsversammlung fand auf dem Rathausplatz eine Kundgebung statt, auch auf den Zuschauertribünen im Ratssaal demonstrierten viele ihre Solidarität mit der eingeschlossenen Bevölkerung Afrins. Zahlreiche Demonstrant*innen hatten sich mit roter Farbe befleckte T-Shirts angezogen und sich den Mund zugeklebt. Als am Abend DIE LINKE einen Antrag in der Ratsversammlung gegen den Afrin-Krieg stellte, wiederholten sich die Aktionen. Zudem hatte Stadtpräsident Hans-Werner Tovar am Nachmittag eine Delegation der Demonstrant*innen im Rathaus empfangen.
Trotz der täglichen Meldungen über getötete Zivilist*innen in Afrin, der akuten militärischen Bedrohung und der weitestgehenden Ignoranz der Situation durch Politik, Medien und Mehrheits-Bevölkerung in der BRD, gab es an diesem Tag auch noch eine kleine positive Wendung zu vermelden: Erstmals seit Monaten wurde auch in Kiel das Zeigen der Symbole der kurdischen Selbstverteidigungskräfte YPG/YPJ nicht durch die Behörden kriminalisiert. Sie konnten damit ungestört auf der Kundgebung mitgeführt werden. Wie zuletzt in anderen Bundesländern konnte das haltlose Verbot auch in Kiel endlich gekippt werden.
Am heutigen Samstag finden in Hannover die zentralen Feierlichkeiten des kurdischen Neujahrsfest Newroz statt, die ebenfalls im Zeichen der weltweiten Proteste gegen den Afrin-Krieg stehen. Ab morgen (18.3.) sollen die Proteste auch in Kiel fortgeführt werden. Mit Ausnahme des Mittwochs (21.3.), wenn im Stadteil Mettenhof die Kieler Newroz-Demonstration abgehalten wird (20 Uhr Famila-Parkplatz), sollen bis auf weiteres täglich ab 19 Uhr Kundgebungen am Kieler Hauptbahnhof stattfinden. Beteiligt Euch zahlreich.
Überall ist Afrin – überall ist Widerstand!
No Pasaran!