Wer ist das Kurdistan Solidaritäts-Komitee Kiel?
Seit Monaten ist die syrisch-kurdischen Stadt Kobanê durch die wiederholten Angriffe der religiös-fudamentalistischen Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) existenziell bedroht. Dies und der erbitterte Abwehrkampf der kurdischen Verteidigungseinheiten YPG, YPJ und PKK haben weltweit eine in dieser Form bisher ungekannte Welle der Solidarität mit den betroffenen Menschen in Kurdistan ausgelöst. Auch in Kiel fanden eine Reihe von Demonstrationen und Aktionen statt, die Aktivist_innen verschiedener Hintergründe und mit unterschiedlichen thematischen Zugängen in der Solidarität mit Kobanê zusammenbrachten. Ein gemeinsamer Höhepunkt dieser Aktivitäten war die Demonstration am 11. Oktober 2014, die von Gruppen aus der Kieler Linken vorbereitet und zusammen mit Genoss_innen aus der kurdischen Bewegung durchgeführt wurde. Trotz nur weniger Tage Mobilisierungszeit beteiligten sich 1000 Menschen.
Aus einem Nachbereitungstreffen zu dieser Demonstration hat sich Ende 2014 das Kurdistan-Solidaritäts-Komitee Kiel, zunächst noch unter dem Namen Kobanê-Solidaritätskomitee Kiel, gegründet. Hier hat sich eine Schnittmenge derjenigen zusammengeschlossen, die zuvor gemeinsam auf der Straße waren: Aktivist_innen aus verschiedenen Strömungen der Linken, aus der kurdischen Befreiungsbewegung, aus der Refugee-Selbstorganisation und andere. Ziel ist es, auch nach der – zumindest zwischenzeitlich – erfolgreichen Abwehr der akuten Bedrohungslage in Kobanê, die dortigen Ereignisse nicht aus dem Blick zu verlieren. Unser Ziel ist es, konkrete Hilfe durch die Unterstützung laufender Spendenkampagnen zu organisieren, das geweckte Interesse durch Öffentlichkeitsarbeit aufrecht zu erhalten und politische Solidarität zu leisten, etwa indem wir hierzulande gegen die anhaltende Kriminalisierung der kurdischen Bewegung kämpfen.
Unsere Unterstützung gilt dabei nicht nur den Kämpfer_innen, die Kobanê und andere bedrohte Gebiete gegen die anhaltende Offensive des IS in Syrien und im Irak verteidigen und den unzähligen Menschen, die auf der Flucht sind. Auch unabhängig davon sind wir inspiriert von dem revolutionären Aufbauprozess, der in Rojava und anderen Teilen Kurdistans in den letzten Jahren mit der Installation demokratischer Selbstverwaltungsstrukturen in Gang gesetzt wurde. Unsere Arbeit soll daher auch beinhalten, dieses alternative Gesellschaftsmodell uns und anderen bekannter zu machen, zu diskutieren und zu überprüfen, was wir daraus für unseren Kampf für ein gleichberechtigtes, solidarisches und freies Miteinander auch jenseits des Mittleren Ostens lernen können.
Kontakt: ksk-kiel(at)riseup.net